Wireless #1

Meine Welt entschwindet zwischen den Zeilen meiner eigenen Fiktionen. Ich fühle es in mir und gehe die paar Stufen herunter. Der Untergrund des Bahnhofs offenbart mir einen Wald von Schließfächern, ich bezahle und schiebe das Päckchen hinein, schließe ab und gehe wieder hinaus. Warme, dreckige Luft aus den U-Bahn-Schächten weht mit mir nach draußen. Mein Mantel flattert leicht im Wind, ich bin mir jeden Schritts bewusst und gleite durch die Nacht, wie der Vorbote meiner eigenen Taten.

Die Schlange vor der Disko ist lang. Ich gehe einfach vorbei und stelle mich nach vorne. Irgendjemand berührt meine Schulter, ich sehe einen geöffneten Mund und das Bild von Blut durchflutet meine Gedanken. Ich drehe mich wieder um. Drinnen gehe ich zur Bar, Whisky und Bier, die Tanzfläche ist proppenvoll, die Menge wogt. Ich klettere auf eine der Emporen und schaue auf das Spektakel, die glänzenden Augen, den Schmuck, die polierten Stangen und sehe die Symbole eines ästhetischen Beginns, textuell markiert.

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Bald, im Sommer, werde ich glücklich sein

Malik saß alleine. Neben ihm ragten die Fassaden seines kurzen Lebens auf und erstrahlten im goldenen Licht einer untergehenden Frühlingssonne. Als Malik sich ihnen zuwandte, knarrte das Sofa unter ihm. Es war diese Bewegung nicht mehr gewohnt. Malik stand auf und strich die Rücken der Bände und Hefte entlang, bis er den vertrauten Druck von Plastik, kaum merklich Buchstaben in ihm eingelassen, unter seinen Händen spürte. Der Bildschirm sprang flackernd an und Malik schrieb seinen letzten Satz. Dann wandte er sich ab, ging hinaus in den dunklen Hausflur und schloss die Tür hinter sich. Draußen erwartete ihn das Licht und für einen Moment blinzelte er um der ungewohnten Helligkeit, aber seine Augen gewöhnten sich schnell daran. Er warf sich seine Jacke über die Schulter und folgte dem Fußweg in die Stadt. Er brauchte nur eine halbe Stunde, mit der Bahn wäre es schneller gegangen, aber er genoss die frische Luft, und nun stand er vor dem weißen Gebäude. Er schlüpfte in seine Jacke, zog die alte Socke über den Kopf, griff zu seiner Waffe und stürmte in das Bankgebäude.

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Today is a day like any other

Today is a day like any other. Today is like yesterday, like tomorrow will be. Today I got up and ate stuff I found in the fridge. Today I got on my bike and drove up the hill and placed myself in the little room upstairs. Today the buses drove by and the cars honked. Today I sat together with people and they talked. Now I am at another desk in the library starring at the glass front. Two hours in the future I will drive home. Two hours and half an hour in the future I will sit down and stare at another screen till I go to bed. Today is a day like any other.

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La chatte

Das Streicheln des Fells kam einem Mord meiner Seele gleich, denn ich wusste, dass es dabei bleiben würde. In ihren schwarzen Augen spiegelte sich ihr Verlangen ebenso wider wie das Bewusstsein unserer unüberwindbaren Grenze. Wenn sie sich den anderen darbot, zitterte ich am ganzen Körper, konnte mich kaum zurückhalten und wusste, dass meine Lust eine tödliche war, die sich bald erfüllen würde. Mich beunruhigten diese Gedanken, aber ich fürchtete sie nicht, denn im Gegensatz zu unserer undenkbaren, bedingungslos körperlichen Liebe, war ihr Mord weitaus akzeptierter.

Sie war meine Erste. Und ich sehe ihr Grab zwischen den weißen Blüten der Kirschbäume.

Kontaktglas

Der Schrei verhallt zwischen uns und mein Blut tropft zu Boden, während ich den Schnitt und die Hand, die ihn umgibt, umklammere. Ich schaue nach oben und sehe nur deine kalten Augen. Denn ich will sie zwischen diesen Lippen liegt die Verheißung allen Seins. Nur in der Hitze finde ich mein Verderben. Dann mischen sich die Stimmen in den Moment.

Von der Straße:

Angel ist wie alle anderen. Sie öffnet die Tür, Haut und Glas schwingen, die Erschütterung seines Körpers hervorgerufen durch den Aufprall. Mund und Augen öffnen sich und mitten rein fällt sein Exit. Angel schaut noch hinterher. Dann kauft sie ihr Frühstück.